Selbstbewusstsein

In unserem Laden gibt es zwar so viele Regeln wie nötig – aber so wenige, wie möglich. Bin ich hungrig oder müde, ist mir kalt oder warm? Abgesehen von den Regeln, die der gesunde Menschenverstand vorgibt, können sich die Kinder selbst erfahren. Sie lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu achten. Je nach Entwicklungsstand werden die Kinder dabei angemessen von unseren ErzieherInnen unterstützt.

Die Entwicklung des „sich selbst bewusst sein“ ist nur im Kontext mit der Umgebung und der Gruppe möglich. Welche Auswirkungen hat mein Verhalten, wie unterscheide ich mich von anderen, wie gleiche ich ihnen? Suche ich den Kontakt oder habe ich das Bedürfnis, mich abzugrenzen? Ein Schwerpunkt unseres Konzepts ist daher das freie Spiel. Dabei lernen die Kinder, sich selbst etwas auszudenken, zu erkennen, was ihnen wichtig ist, soziale Kontakte zu knüpfen, aber auch, den anderen Grenzen zu setzen oder sich zurückzuziehen.

Es ist uns daher wichtig, keine Aktivitäten oder „Lösungen“ vorzugeben, sondern den Kindern die Umsetzung ihrer eigenen Ideen zu ermöglichen. Jedes Kind entscheidet dabei selbst, mit was, wem und wie lange es spielen will. Dabei nimmt es sich selbst als Persönlichkeit wahr, deren Bedürfnisse und Vorstellungen ernst genommen und respektiert werden. Im Kontext mit der Gruppe bedeutet das aber auch zu akzeptieren, dass diese Rechte für alle gelten und man nicht erzwingen kann, mitspielen zu dürfen, oder auf ein Spielzeug warten muss, bis ein anderes Kind „fertig gespielt“ hat. Natürlich kann das frustrierend sein. Auch diese Frustration aushalten zu können oder durch das Finden von Alternativen selbstständig zu überwinden, ist für uns ein entscheidender Baustein zur Entwicklung einer belastbaren und sozialen Persönlichkeit.